Geschichtliches

Ortstafel und Erklärung von St. Martin-Karlsbach Das Gemeindegebiet St. Martin-Karlsbach verläuft von Westen her in einer eiszeitlich entstandenen Landschaft zum Ybbsfeld hin abfallend nach Osten gegen Ybbs zu. Das Hengstberggebiet gehört mit der Neustadtler Platte geologisch zum Urgesteinmassiv des Waldviertels.
 Unser Gebiet wurde wegen der guten Bodenbeschaffenheit früh besiedelt. Die meisten Rotten und Gehöfte am Hengstberg sind bereits Anfang des 14. Jahrhunderts geschichtlich nachweisbar.  

 
Die Gründung der Kirche und des Ortes fällt in die Zeit der Karolinger (um 850). Während der Reformationszeit war St.  Martin mehrere Male protestantisch. 1683 brachen die Türken in das Gebiet ein.  
Das Schloss Karlsbach sowie Ennsbach werden urkundlich 1160 erstmalig genannt. Die Anlage in Karlsbach, heute geschmackvoll restauriert, hatte eine Unzahl von Besitzern, die das Schloss als Lehen nahmen, es aber meist von Pflegern verwalten ließen.
Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts brachte eine gewaltige Änderung des Ortsbildes von St. Martin und entfachte eine rege Bautätigkeit (Aufstockung des Schulhauses, Verlegung des Friedhofes von der Kirche an den Ortsrand, Wohnhausneubauten). 
Schloss Karlsbach


Die Neugestaltung des Ortsbildes Mitte des 20. Jhdts. war geprägt von folgenden Vorhaben: 1967 Bau der neuen Volksschule, 1975 Friedhofgestaltung und Bau einer Aufbahrungshalle, 1978 Baubeginn beim Amtshaus und Eröffnung im Jahr 1981 mit Gemeindewappenverleihung.  Durch die Freigabe von Baulandflächen aus den Pfarrpfründen setzte ab 1969 rege Siedlungsbautätigkeit ein (Vergleich: 1971: 300 Häuser, 2001: 478 Häuser).
Das folgenreichste Ereignis des 20. Jahrhunderts waren im Jahr 1969 die übereinstimmenden Beschlüsse der Gemeinden St. Martin am Ybbsfelde und Karlsbach, sich zu einer Gemeinde St. Martin-Karlsbach zusammenzuschließen (rechtswirksam: 1.1.1970).  Die Gemeinde hat eine Gesamtgröße von 24,93 km² und ist in die Katastralgemeinden St. Martin und Karlsbach eingeteilt. Durch diese Zusammenlegung konnten viele Vorhaben infolge der finanziellen Besserstellung schneller verwirklicht werden.
Der Beschluss des Niederösterreichischen Landtages vom 27. Jänner 2000, die Ortsgemeinde zur Marktgemeinde St. Martin-Karlsbach zu erheben, bedeutet eine Bestärkung des von den Verantwortungsträgern der Gemeinde eingeschlagenen Weges zum Wohle und zur Weiterentwicklung der Gemeinde und seiner Bevölkerung.